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Beiträge des Restaurierungs-/Konservierungs-Award 2005

Die goldene Lupo

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Österreichischen Restauratorenverbandes November 2005

Der ÖRV, die Standesvertretung der professionellen Restauratorinnen und Restauratoren in Österreich, hat es sich in den 20 Jahren seines Bestehens vordringlich zum Anliegen gemacht, Qualitätskriterien der Konservierung/Restaurierung von Kunst- und Kulturgut zu formulieren und zu sichern.

Damit geht der ÖRV ganz konform mit den internationalen Bestrebungen von E.C.C.O. (European Confederation of Conservator-Restorer´s Organisations).

Das Berufsbild und die Restaurierethik haben sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Kommunikation mit KollegInnen anderer wissenschaftlicher Fachgebiete (Naturwissenschaft, Kunstgeschichte, Denkmalpflege) sind aus der Berufspraxis nicht mehr wegzudenken.

Ziel der Restaurierung/Konservierung ist es heute, das Objekt als Zeugnis seiner Zeit lesbar, und Handschrift und Intention des Künstlers sichtbar zu machen. Die Spuren von Alter und Geschichte werden als wichtige Information respektiert. Längst wird das Werk nicht mehr dem Zeitgeschmack angepasst oder zugunsten eines harmonischen Zustandes großzügig überarbeitet.

Die Dokumentation dient dazu, Zustände und Schäden festzuhalten sowie durchgeführte Maßnahmen transparent und langfristig nachvollziehbar zu machen. Konsequente Dokumentation auf hohem Niveau ist die Basis für wissenschaftliches Arbeiten und interdisziplinären Austausch.

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des ÖRV stellten sich die Restauratorinnen und Restauratoren des Verbandes erstmals anhand eingereichter Dokumentationen einem Wettbewerb. Ziel war es, innerhalb der Fachschaft als auch in der Öffentlichkeit das hohe Niveau der Konservierung/Restaurierung darzustellen.

Die eingereichten Restaurierungsdokumentationen wurden von einer unabhängigen Jury ausgewertet. Insgesamt wurden acht Arbeiten in jeweils zwei Kategorien (Studenten und Berufsausübende) dem Publikum im Rahmen einer Gala vorgestellt, zu der Mitglieder des ÖRV sowie Meinungsbildner und Entscheidungsträger aus dem Kunst und Kulturbetrieb, der Presse und der Politik geladen waren.

Die besten Präsentationen wurden mit dem Award „Die goldene Lupo“* prämiert. Der ÖRV setzt mit der vorliegenden Publikation der ausgewählten Arbeiten einen Schritt, sachgemäße Eingriffe am kulturellen Erbe einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen.

Nominiert für den Award „Die goldene Lupo“ 2005

Kategorie Studentinnen und Studenten

  • Mag. Christa Gattringer
    „Die Konservierung – Restaurierung von Zeitdokumenten (1945-1955), aufgefunden in der ehemaligen sowjetischen Zentralkommandantur in Wien (Palais Epstein, I. Karl Renner Ring) und Untersuchung des Einsatzes von Triammoniumcitrat zur (Oberflächen-) Reinigung von Papier
  • Hanna Grabner, Anna Bernkopf
    „Überlegungen zur Rissverschließung an beidseitig partiell bemalten textilen Bildträgern“
  • Dipl.Rest. Jürgen Vervoorst
    „Möglichkeiten zum Weichen brand- und wassergeschädigter Pergamente – Untersuchungen zum Einfluss von Harnstoff und die Restaurierung der Erfurter Bibel Ms.or.fol. 1210-11 der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz“
  • Mag. Beatrix Zeugswetter
    „Die Konservierung – Restaurierung eines Reliktbildes einer Lehraktion von Hermann Nitsch, 1984 (Blut, Farbstoff, Manipel, auf Tuch auf Stoff, 163 x 236 cm) Kategorie Aktive Restauratorinnen und Restauratoren
  • Mag. Peter Berzobohaty
    „Abnahme und Übertragung der Wandmalereien Max Weilers am Innsbrucker Hauptbahnhof“
  • Mag. Elisabeth Krebs
    „Restaurierung der monumentalen Bronzequadrigen am Dach des Parlamentsgebäudes Wien“
  • Mag.phil. Mag.art Uta Landwehr
    „Eine Symbiose von Papier und Seide – Konservierung und Wiedermontage eines als Hängerolle montierten chinesischen Seidengemäldes“
  • Atelier Schlossgasse | Atelier Prenner/Scheel
    Mag. Maria Berger-Pachovsky, Mag. Ilse Prenner, Mag. Michael Odlozil, Mag. Elisabeth Scheel, Mag. Martina Ruttin
    „Das Panorama von Salzburg. Die Konservierung – Restaurierung des viertältesten noch erhaltenen Rundgemäldes Europas“

Für den Award „Die goldene Lupo“ 2005 eingereicht

  • Mag. Claudia Eger
    „Die traditionelle „Wiener Retusche“ am Beispiel des Gemäldes „Blumenstilleben mit Kaninchen“ von Franz Werner v. Tann“
  • Dr. Martina Griesser-Stermschegg
    „Metall und Licht im Sezessionismus. Die Metallausstattung der Donaufelder Kirche zum Hl. Leopold in Wien-Floridsdorf (1905-14)“
  • Mag. Barbara Hirner
    „Konservierung – Restaurierung eines Leinwandgemäldes aus dem 16.Jht „Versuchung des Hl. Antonius“, eine frühe H. Bosch Rezeption“
  • Dipl.Rest. Tanja Kimmel
    „Zum Umgang mit historischen Paramentbeständen am Beispiel von St. Johann Baptist in Köln“