Tagung: "Wasser"
20. Tagung "Wasser"
10.-11. November 2006, MAK Wien
Die 20. Tagung des ÖRV fand 2006 in Kooperation mit dem Museum für Angewandte Kunst Wien statt und stand ganz im Zeichen von „Wasser“.
Dass Wasser als zu selbstverständlich betrachtet wird und sein Facettenreichtum trotz zahlreicher naturwissenschaftlicher Untersuchungen noch immer nicht ganz geklärt ist, machte gleich der erste Vortrag klar.
Ein Beitrag über den Kreislauf des Wassers am Baudenkmal demonstrierte sehr aufschlussreich, welchen Schaden Wasser anrichten kann und wie viel Wissen über den richtigen Umgang mit dem nassen Gut über die Jahrhunderte verloren gegangen ist. Vorträge über Kunstwerke und Baudenkmäler, welche in stetigem Kontakt zu Wasser stehen, beispielsweise Brunnenanlagen, Strandbäder oder Kunstwerke in Grotten, benötigen eine besondere Herangehensweise bei einer Restaurierung, wie Fallbeispiele zeigten.
Weiters wurden mögliche Auswirkungen von Wasser auf die Materialeigenschaften bei Herstellungsprozessen von Papier erläutert. Auch der Einfluss auf Phänomene wie Kupferfraß wurde untersucht. Das Verhalten von ölhältigen Malschichten unter dem Einfluss schwankender Luftfeuchtigkeit wurde mit Bildern des REM analysiert und eindrucksvoll demonstriert.
Positive Erfahrungen mit wässrigen Reinigungssystemen auf Holzoberflächen sowie Schäden an Acrylfarben-Oberflächen durch wässrige Reinigungsvorgänge wurden diskutiert. Vorgestellt wurden auch Untersuchungen von Wasser unterschiedlicher Reinheitsgrade, welche zeigten, dass die Reinigung mit hochreinem Wasser Schäden hervorrufen kann.
Die zerstörerische Kraft des Elements wurde durch Vorträge über die Hochwasserkatastrophe in Sachsen 2002 sowie die Schäden am Bestand der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar durch Löschwasser und -schaum ins Bewusstsein gerufen. Auch verschiedenste Arten von Löschanlagen mit ihren Vor- und Nachteilen wurden vorgestellt.
In mehreren Beiträgen wurde Wasser in der Luft als mitbestimmender Faktor des Raumklimas behandelt. Dabei wurde auf Heizsysteme, künstliche Befeuchtung und Entfeuchtungsanlagen eingegangen.
Schließlich wurde auch über praktische Restaurierungen von Papierobjekten mit Wasserschäden sowie den richtigen Umgang mit Schimmelbefall auf Kunstwerken berichtet.