Tagung: "Rahmenkunde"
Vom 16. Bis 17. November veranstaltete der ÖRV in den Räumen der Universität für Angewandte Kunst ein Seminar mit dem Titel "Rahmenkunde".
TAGUNG
Der Vortrag des ersten Tages, gehalten von Dr. Tobias Schmitz, Kunsthistoriker aus Solingen, beschäftigte sich ausführlich mit der historischen Entwicklung von Zierrahmen im allgemeinen, mit Stil- und Materialkunde. Die Teilnehmer bekamen in konzentrierter Form einen Überblick über Rahmungsstile von der Gotik bis ins 20. Jahrhundert, über Ausprägungen der jeweiligen Stile in europäischen Landschaften, sowie für jeweilige Regionen typische Holzarten, Konstruktionen und Fassungen.
Dr. Schmitz referierte am Vormittag des zweiten Tages über die Verwendung von Rahmen in Museen, über den Umgang mit historischen und historisierenden Rahmen und mit generellen Neurahmungen im Zuge wechselnder Direktorenschaft.
Letzteres Thema war auch Teil des Referates von Ulrike Ertl aus der Albertina – sie ist seit längerer Zeit intensiv damit beschäftigt, Graphiken für Ausstellungszwecke authentisch zu rahmen, nachdem die Albertina ab der Mitte des 20. Jahrhunderts Standardrahmen eingesetzt hatte. Auch die schwierige Rahmung moderner Kunst – vor allem Großformate – ist ein Schwerpunkt ihrer Aufgaben.
Zuletzt vervollständigte der Kunsthistoriker und Rahmenmacher Theobald Wirth die Thematik, indem er anhand zahlreicher Beispiele aus Sammlungen und seiner eigenen Berufspraxis die Einheit von Kunstwerk und Rahmen erläuterte.